Die Highlights von Nusa Penida in Indonesien

Nusa Penida - Wildnis und Traumstrände

Der Kelingking Beach auf Nusa Penida
Der Kelingking Beach auf Nusa Penida

Von Johannes Baumgart

 

Vor der Ostküste Balis liegen die drei Inseln Nusa Lembogan, Nusa Ceningan und Nusa Penida, wobei letztere die größte der Inselgruppe ist. Während Nusa Lembogan touristisch bereits weitgehend erschlossen ist, findet man auf Nusa Penida noch ein stückweit das ursprüngliche Indonesien. Luxusresorts, chice Restaurants und Boutiquen wie auf Bali sucht man hier vergebens. Dafür belohnt einen die atemberaubende Natur mit ihrer ursprünglichen Schönheit. 

Anreise nach Nusa Penida

Am besten kommt man nach Nusa Penida mit dem Boot ab Sanur. Von hier aus fahren sowohl öffentliche Fähren als auch Schnellboote. Während die Fähren oft mehr als zwei Stunden für die Überfahrt benötigen ist man mit einem Schnellboot bereits in 30 Minuten auf der Insel. Die Überfahrt kostet 200.000 Rupiah (13 €) pro Person. Tickets bekommt man direkt am Hafen von Sanur. In Nusa Penida angekommen warten schon etliche Taxis, um die ankommenden Besucher in ihre Hotels und Unterkünfte zu fahren. Hoch über der Westküste von Nusa Penida liegt das Semuba Hills Hotel. 2017 eröffnet bietet das Hotel und der dazugehörige Pool eine herrliche Aussicht über die Küste und die beiden Schwesterinseln. Bei klarer Sicht hat man von hier aus auch einen atemberaubenden Blick auf den Mount Agung, den heiligen Berg der Balinesen und gleichzeitig einer der aktivsten Vulkane der Region. Majestätisch erhebt sich der Mount Agung über 3.000 Meter in den Himmel und man kann erahnen, warum die Balinesen den dampfenden Vulkan für das Zuhause der Götter betrachten.

Mit dem Roller über die Insel

Das Hotel ist gleichzeitig auch Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden. Am besten kann man das mit dem Roller machen. Für rund 75.000 Rupiah (5 €) am Tag ist man flexibel und kann die komplette Insel erkunden. Doch Vorsicht, die Straßen auf der Insel sind nicht mit unseren vergleichbar. Zwar sind die Hauptstraßen asphaltiert, verlässt man diese jedoch, findet man sich auf steinigen Lehmpisten wieder.

TOP-FACTS INDONESIEN

  • Kontinent: Asien
  • Land: Indonesien
  • Währung: Indonesische Rupiah
  • Einwohnerzahl: 255.000.000
  • Fläche: 1.900.000 Quadratkilometer
  • Zeitverschiebung: + 7 Stunden


Von Sanur nach Nusa Penida
Von Sanur nach Nusa Penida
Aussicht auf den Mount Agung
Aussicht auf den Mount Agung
Tankstelle auf Nusa Penida
Tankstelle auf Nusa Penida

Die Schlaglöcher sind oft größer als die Straße und an manchen Stellen muss man absteigen, um den Roller über die größten Hindernisse zu schieben. Man muss also viel Zeit einplanen, denn für eine Strecke von wenigen Kilometern braucht man schon eine Stunde oder mehr. Zudem sollte man ein geübter Rollerfahrer sein, denn die Straßen verlangen einem einiges ab. So trifft man beispielsweise auch auf freilebende Schweine und Hühner, die manchmal keinerlei Anstalten machen, den Mopeds und Rollern auszuweichen. Tankstellen sucht man auf Nusa Penida vergeblich. Die kleinen Verkaufsstände am Straßenrand bietet jedoch Benzin literweise an, meist in Wasserflaschen oder anderen Getränkeflaschen abgefüllt. Für einen Liter Benzin muss man zwischen 10.000 und 20.000 Rupiah (je nach Abgeschiedenheit der „Tankstelle“) rechnen. Man sollte so oft wie möglich Benzin nachfüllen, spätestens wenn die Tankuhr weniger als die Hälfte anzeigt, denn man weiß nie, wann sich wieder eine Gelegenheit zum Auftanken ergibt.

Crystal Bay

Einer der schönsten und beliebtesten Strände der Insel ist Crystal Bay. Der rund 400 Meter breite Sandstrand ist nicht nur ein Paradies für Sonnenanbeter und Schwimmer sondern auch für Schnorchler. Schon nach wenigen Metern beginnen die Korallenbänke und mit einem Schnorchel und einer Taucherbrille können auch ungeübte die faszinierende Unterwasserwelt mit ihren bunten Korallen und Fischen erkunden. Für 30.000 Rupiah kann man sich die Ausrüstung direkt am Strand ausleihen und sich ins kühle Nass stürzen. Alle Wasserscheuen können es sich auch in einem der bunten Sitzsäcke, die man für 50.000 Rupiah inklusive Sonnenschirm für den kompletten Tag mieten kann, bequem machen. Die vorgelagerte kleine Insel mit einem Loch in der Mitte bietet eine traumhafte Kulisse. Mit etwas Glück sieht man Delfine vorbeiziehen, kann einheimische Fischer bei ihrer Arbeit beobachten und sieht Männer ohne jegliche Hilfsmittel eine Kokospalme hochklettern, um oben die jungen Kokosnüsse zu ernten, die dann in den Warungs und Buden direkt am Strand verkauft werden.

Chrystal Bay auf Nusa Penida
Chrystal Bay auf Nusa Penida
Strandtag im Sitzsack
Strandtag im Sitzsack
Mit bloßen Füßen auf die Kokospalme
Mit bloßen Füßen auf die Kokospalme

Angel's Billabong

Nächster Halt bei einer Inselrundfahrt ist Angels Billabong. Wenn das Meer bei Ebbe zurückgeht bleibt ein natürlicher Pool zurück. Über eine steile Treppe steigt man hinunter und hat die Möglichkeit, im Pool eine Runde zu schwimmen. Sogar Fische und andere Meeresbewohner lässt die Flut hier zurück und hält sie hier gefangen. Angels Billabong war wohl das Vorbild für so machen künstlichen Infinity-Pool und ist definitiv einen Besuch wert.

Broken Beach

Nur wenige Gehminuten von Angels Billabong entfernt liegt der Broken Beach, den man über unwirkliche Felslandschaften erreicht. Obwohl der Name anderes vermuten lässt, kann man hier weder baden noch sich sonnen. Der Strand liegt rund 50 Meter unterhalb der Steilküste und ist nur vom Meer aus zu erreichen. Highlight ist eine natürliche Brücke, die die Öffnung zwischen der kleinen Bucht und dem offenen Meer überspannt. Waghalsige können, ausgestattet mit Bergsteiger-Geschirr, die Klippe hängend an einem Metallseil überqueren. Ein TÜV-Zertifikat sucht man hier jedoch vergeblich. Die abenteuerliche Konstruktion würde aller Wahrscheinlichkeit nach auch keines bekommen. 

Angels Billabong, ein natürlicher Pool
Angels Billabong, ein natürlicher Pool
Der Broken Beach auf Nusa Penida
Der Broken Beach auf Nusa Penida
Freilebende Schweine - Nusa Penida
Freilebende Schweine - Nusa Penida

Kelingking Beach

Der spektakulärste Strand der Insel ist jedoch der Kelingking Beach im Süden. So oder so ähnlich würde man sich den perfekten Strand vorstellen. Die perfekt geformte Bucht mit ihren hohen Klippen, die über 200 Meter hinauf ragen, bieten die perfekte Umrahmung für den weißen Sand und das türkisblaue Wasser des Kelingking Beachs. Wie so oft im Leben hat das Schöne jedoch seinen Preis. Man erreicht den paradiesischen Strand nämlich nur über einen engen, steilen und an machen Stellen gefährlichen Trampelpfad, der steil die Klippen hinunter führt. Unten angekommen entschädigt das herrliche Wasser und die Postkartenidylle jedoch für den beschwerlichen Abstieg, wobei der spätere Aufstieg aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der tropischen Temperaturen nicht minder anstrengend ist. 

Insgesamt sollte man mindestens zwei bis drei Tage auf der Insel einplanen. Weitere interessante Ziele sind beispielsweise der Manta Point im Süden (hier sieht man die Mantas, die von Putzerfischen gereinigt werden; die beste Zeit dafür ist zwischen 8 und 11 Uhr vormittags) oder der Atuh Beach im Osten der Insel. Viele Reisende, die bereits in den 1990er Jahren in Indonesien unterwegs waren, vergleichen Nusa Penida mit dem Bali der damaligen Zeit. Somit fühlt man sich auf Nusa Penida wie in einer Zeitmaschine und kann sich vorstellen, wie Bali einst ausgesehen hat, bevor der Massentourismus die Insel entdeckt hat. Man kann nur hoffen, dass der kleinen Insel das gleiche Schicksal wie der großen Nachbarinsel erspart bleibt und sie sich ihre Ursprünglichkeit und Natürlichkeit bewahren kann.

Kelingking Beach - der schönste Strand der Insel
Kelingking Beach - der schönste Strand der Insel
Traditioneller Transport auf Nusa Penida
Traditioneller Transport auf Nusa Penida
Einmal volltanken bitte!
Einmal volltanken bitte!

Alle Stationen in der Kartenübersicht


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